Der digitale Kassenbon: Update 2021

Dieser Artikel wurde von ROLLENLAND am 28.05.2021 erstellt

Im Zuge der Digitalisierung sind viele Gegenstände aus dem Alltag in digitale Formaten übergegangen. Statt mit Briefen wird über E-Mails kommuniziert, statt gebundener Bücher lesen wir E-Books. In einem Bereich unseres alltäglichen Lebens sind wir jedoch noch nicht im neuen Zeitalter angekommen. Anstatt digitale Kassenbelege einzusetzen, werden weiterhin klassische Kassenzettel aus Papier verwendet. Dabei bietet der digitale Wandel vielfältige Chancen auf Reduzierung des Papierkonsums und einer sauberen digitalen Archivierung. Wir geben Ihnen ein Update wie weit der aktuelle Stand des digitalen Kassenbons in 2021.

Digitaler Kassenbon: Status Quo

Spätestens seit der gesetzlich eingeführten Kassenbonpflicht 2020 und der damit verbundenen Belegausgabepflicht wird im Einzelhandel und beim Verbraucher der Ruf nach einer unkomplizierten Alternative zum Papierbon und der Zettelwirtschaft laut. In den letzten Jahren hat sich der stationäre Handel stark verändert. Die Technik nimmt eine immer größere Rolle beim Einkaufen ein: Von mobilen Payment-Diensten über personalisierte, elektronische Coupons. Es gab bereits viele Ansätze und Versuche den Kassenzettel zu digitalisieren. Leider fehlte bisher jedoch der entscheidende Durchbruch, da die meisten Versuche einen deutlich höheren Zeitaufwand für den Verkäufer und den Kunden brachten. Zwei Lösungsansätze, die sich aufgrund der Umständlichkeit nach dem Bezahlvorgang nicht durchsetzen konnten: Kunden nach dem Einkauf Belege per Mail zuzusenden oder das anschließende Einscannen des ausgedruckten Bons. Inzwischen gibt es zahlreiche Startups wie Epap, Green Bill, Anybill oder Wunderbon, die Kassenzettel Apps anbieten, mit denen der digitale Beleg direkt beim Kauf erstellt wird. Hier wird der digitale Kassenbon an der Schnittstelle direkt vom Kassensystem erstellt und auf das Smartphone übertragen. Voraussetzung dafür ist, dass der Käufer die App installiert hat und der Händler mit der jeweiligen Kassenbon-App kooperiert. So erhalten Sie den Beleg (und bei Bedarf auch Rechnungen) automatisiert unter Berücksichtigung der rechtlichen Pflichtangaben. Auch der Handel selbst ist in die Initiative gegangen: Lidl, Edeka oder Rewe stellen Ihren Kunden mittlerweile Apps zur Verfügung, über die Sie automatisch eine digitale Version Ihrer Quittungen erhalten.

Vorteile des digitalen Kassenbons

Es gibt zahlreiche Gründe, warum der digitale Kassenbon den herkömmlichen Papierbeleg auf kurz oder lang ablösen könnte:

  1. Sie können die Belege einfach und digital verwalten. Dies erleichtert die Steuererklärung und macht die Akteneinlagerung überflüssig.
  2. Das Problem, dass Ihre Papierbelege im Geldbeutel verblassen, zerknittern oder verloren gehen, gehört der Vergangenheit an.
  3. Sie können von überall auf die Dateien zugreifen und diese ganz einfach versenden oder teilen.
  4. Nicht zuletzt schonen Sie die Umwelt: Wertvolle Ressourcen wie Wasser, Holz und Energie werden nicht mehr für die Produktion der Belege beansprucht. Altpapier und Restmüll können im Umfang reduziert werden.

Gesellschaftliche Bedenken des digitalen Kassenbons

In der Gesellschaft bestehen noch einige Vorurteile und Bedenken darüber, Kassenzettel zu digitalisieren. So ist die Sorge, dass die Datensicherheit gefährdet wird, nach wie vor groß. In der seit dem 25. Mai 2018 in Kraft getretenen DSGVO erfolgt die Übermittlung von Kundendaten im Einzelhandel vollkommen anonym. Die Unternehmen können lediglich allgemeine Datenströme auswerten, aber keine personenspezifischen Rückschlüsse aus den Daten ziehen. Häufig wird die Frage gestellt, ob die elektronischen Belege an allen Stellen anerkannt werden – zum Beispiel bei Fragen rund um Garantiefälle, Reklamationen oder der jährlichen Steuererklärung. Auch hier gibt es Entwarnung: Rechtlich muss der digitale Bon die gleichen Standards erfüllen wie der Kassenbeleg in Papierform.

Kassenzettel in anderen Ländern

Die Bonpflicht betrifft neben Deutschland zahlreiche andere Länder. So ist beispielsweise in Italien die Herausgabe eines Belegs Pflicht – ebenso wie das Mitnehmen des Bons. Es ist sogar erforderlich, den Beleg bis zu 100 Metern außerhalb des Geschäfts mit sich zu führen. Ähnlich sieht es in Österreich aus: Nach einem Einkauf oder einer Dienstleistung sind Sie verpflichtet, den Kassenzettel aufzubewahren. Der digitale Kassenbon könnte diese Pflicht sowohl für Unternehmen als auch für Konsumenten deutlich erleichtern.

Fazit

Zum aktuellen Zeitpunkt existiert noch keine Lösung, die sich flächendeckend im Einzelhandel durchgesetzt hat.


Häufig gestellte Fragen zum digitalen Kassenbon

Was muss bei einem digitalen Kassenbon beachtet werden?

Folgende gesetzlich festgelegten Angaben muss ein digitaler Kassenbon enthalten:
• Name und Anschrift des ausstellenden Unternehmens
• Datum und Uhrzeit des ausgestellten Belegs
• Bezeichnung zu Art & Menge des Produkts/der in Anspruch genommenen Leistung
• gezahlter Betrag
• fortlaufende Transaktionsnummer
• Seriennummer & Signaturzähler des Kassensystems oder Sicherheitsmoduls
• Prüfwert der Rechnung

Was wird für einen digitalen Kassenzettel benötigt?

Zukunftsweisende Lösungen machen dank Kassenzettel-Apps die direkte Übertragung des Belegs von der Kasse zum Smartphone möglich. Hierfür werden eine geeignete Soft- und Hardware benötigt.

Können digitale Kassenzettel auch für die Steuer genutzt werden?

Ja. Digitale Belege müssen die gesetzlichen Vorgaben ebenso wie der traditionelle Kassenbon erfüllen.


Bildquelle:
Titelbild: ©iStock.com – Shendart

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